Was wäre, wenn…?

Lesezeit: 6 Minuten | Bild von gloverbh222 auf Pixabay |

…ich eine Glaskugel hätte, in der ich sehen könnte, was mir die Zukunft bringt, wenn ich heute diese oder jene Entscheidung treffen würde?

Und was wäre gewesen, wenn ich in der Vergangenheit diese oder jene Entscheidung anders getroffen hätte, als ich sie tatsächlich getroffen habe?

Kennt ihr das? Stellt ihr euch manchmal auch diese Fragen?

Wir stellen uns jeden Tag den unterschiedlichsten Fragestellungen. Wir entscheiden sie spontan, ad hoc, ohne großartig darüber nachzudenken, welche Auswirkungen sie auf unser Leben haben könnten oder, wie die jeweilige Entscheidung unser Leben beeinflussen könnte.

Wir treffen jeden Tag unbewusst und manchmal auch mehr oder weniger bewusst Entscheidungen. Wir treffen sie einfach, weil wir häufig denken, sie seien nicht lebensentscheidend.

Wie entscheidend ist es, was ich morgens frühstücke, ob ich heute oder morgen einkaufen gehe, wann ich zur Arbeit fahre und wann ich nach Hause komme? Ob ich ein schwarzes oder weißes T-Shirt anziehe, heute oder morgen meine Wäsche wasche, auf eine E-Mail morgen oder nächste Woche antworte?  

Wäre etwas anders gewesen, wenn ich letzte Woche auch einen Beitrag in meinem Blog veröffentlicht hätte? Ist es überhaupt jemanden aufgefallen, dass es keinen Beitrag gab? Und würde es diesen Blog überhaupt geben, wenn ich mein Leben vor anderthalb Jahren nicht verändert hätte?

Würde mir die Mini-Oase gehören, wenn ich mein Leben nicht verändert hätte, wenn ich nicht spontan meinem Bauchgefühl gefolgt wäre?

Wäre meine Woche anders verlaufen, wenn ich mir kein neues Bike gekauft und damit täglich zur Arbeit gefahren wäre? Hätte ich an einem anderen Tag so viele meiner Sachen verkaufen können, wie spontan an dem einen Sonntag?

Wahrscheinlich nicht.

Ob ich einen Beitrag veröffentliche oder nicht ist sicher erst mal nicht (lebens-) entscheidend, oder doch? Wären etliche Mega-Stars überhaupt entdeckt worden, wenn sie ihren Gesang nicht einfach genau an diesem einen Tag auf YouTube veröffentlicht hätten? Vielleicht hatten sie die Hoffnung entdeckt zu werden, aber keiner hat vermutlich tatsächlich daran geglaubt, dass es wirklich passieren könnte. Keine Sorge, ich werde nicht singen!

Ich möchte damit nur sagen, dass wir, so sehr wir uns auch bemühen die vermeintlich richtige Entscheidung zu treffen, nie wirklich wissen werden, ob es anders besser oder schlechter gewesen wäre. Wir können uns nur denken, dass es entweder so geblieben wäre, wie es war, oder, dass es anders gewesen wäre, als es jetzt ist.

Im Nachgang ist es meistens einfach darüber zu urteilen, ob die Entscheidung richtig oder falsch war. Ob wir sie als richtig oder falsch empfinden hängt aber auch immer stark von dem Ergebnis der Entscheidung ab. Ein positives Ergebnis ist erst einmal gut. Aber hätte eine andere Entscheidung, die zunächst die schlechtere gewesen wäre, am Ende nicht vielleicht noch zu einem sehr viel positiveren Ergebnis führen können…?

„Denke daran, dass etwas, das du nicht bekommst, manchmal eine wunderbare Fügung des Schicksals sein kann.“

Visual Statements

Sind es immer die bewusst getroffenen Lebensveränderungen, die entscheidend sind? Oder sind es vielmehr die „Zufälle“, über die das Leben uns, sowohl positiv als auch negativ, „stolpern“ lässt und uns dazu zwingt (endlich) etwas zu tun, etwas zu verändern, etwas zu entscheiden oder uns einfach nur dem „Zufall“ hinzugeben und uns ihm zu überlassen?

Oder kann es sein, dass wir selber unbewusst dazu beitragen, dass uns Dinge, Zufälle, Schicksale widerfahren und uns dazu zwingen, endlich zu entscheiden oder einfach nur ins Tun zu kommen?

Wie wichtig ist also deine morgendliche Frühstücksentscheidung? Je nachdem, wie du dich entscheidest, kann sie Einfluss darauf haben, ob du für den Rest des Tages oder deines Lebens gesunde oder ungesunde Essensentscheidungen triffst und somit ggf. auch darüber, ob du schlank bleibst oder dick wirst und damit ggf. auch länger oder kürzer lebst. Je nachdem, ob du dich für gesund oder ungesund entscheidest, hat es eine Konsequenz. Könnte also vielleicht doch etwas Wichtiges sein, was man da jeden Morgen mehr oder weniger bewusst entscheidet…

„Willst du deine Zukunft kennen, dann betrachte dich in der Gegenwart, denn sie ist die Ursache deiner Zukunft.“

Buddah

Am Ende ist es weniger die Was-wäre-wenn-Entscheidung selbst über die wir uns Gedanken machen, sondern vielmehr die Konsequenz, die uns entweder Angst macht oder die unsere Leidenschaft weckt oder beides gleichzeitig.

Wir stellen uns nicht die Frage, ob Was-wäre-wenn richtig oder falsch sein könnte. Tatsächlich wollen wir doch vielmehr die Frage beantworten, ob wir mit der Konsequenz, dem Ergebnis von „Was-wäre-wenn“ leben könnten, ob wir dazu bereit wären oder nicht. Wir wägen ab. Wir gehen entweder weiter oder wir bleiben stehen. Egal, was wir tun. Es ist immer eine Entscheidung, die unser Was-wäre-wenn, also die Ursache unserer Zukunft, beeinflusst.

„Das, wovor wir uns am meisten fürchten ist meist, das Richtige zu tun.“

Unbekannt

Macht es also irgendeinen Sinn sich über das „Was wäre, wenn…“ Gedanken zu machen? Die Vergangenheit ist gelebt und vorbei. Die Ursache unserer Zukunft entscheiden wir jeden Tag aufs Neue, also heute und somit in der Gegenwart.

Stelle dir also nicht die Frage „Was wäre, wenn…“. Sie wird dich zu keinem Ergebnis führen. Auch dir fehlt die Glaskugel. Und die Vielfalt der Türen, durch die du gehen könntest, ist unendlich. Frage dich stattdessen, ob du zum Zeitpunkt deiner Entscheidung bereit bist die Verantwortung und alle Konsequenzen zu tragen. Wenn das so ist, dann wirst du dir danach selten bis gar nicht mehr Gedanken machen über das „Was wäre gewesen, wenn…“. Denn es ist genau zu jenem oder diesem Zeitpunkt immer die richtige Entscheidung, denn es ist deine Entscheidung.

„Mehr als die Vergangenheit interessiert mich die Zukunft, denn in ihr gedenke ich zu leben.“

Albert Einstein

Wen interessiert es also, was gewesen wäre oder hätte sein können?

Überlege dir, wie dein Leben, deine Zukunft sein könnte, treffe Entscheidungen, trage die Verantwortung, freue dich über das Ergebnis oder lebe mit den Konsequenzen. Geh‘ immer weiter und hör‘ auf dich zu fragen, was wäre gewesen, wenn…

In diesem Sinne, i-doitnow

P.S.: Ich habe mich für die gesunde Frühstücks-Variante entschieden. ,-)

Schöne „Was wäre, wenn…“-Filme:

„Sie liebt ihn – sie liebt ihn nicht“ mit Gwyneth Paltrow und „Lola rennt“ mit Franka Potente und Moritz Bleibtreu

4 Kommentare

  1. Liebe Irena, ich mag deine Artikel – deine Art zu denken, Fragen zu stellen und Schlüsse für dich zu ziehen. Du weißt, ich bin ja eine, die immer wieder mal fragt: „Was wäre wenn,…“ und habe gerade in den letzten Monaten gelernt es dann einfach mal auszuprobieren, wenn es Lust macht und sich sinnvoll anfühlt. Die Lernkurve ist unglaublich…

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    1. Liebe Katrin, lieben Dank für deine Feedback. Ich freue mich sehr darüber! In deiner Erfahrung kann ich dich nur bestätigen. Auch ich erlebe das immer wieder. In diesem Sinne i-doitnow. Liebe Grüße und bis hoffentlich auf baldiges Wiedersehen!! 🌸🙋🏻‍♀️

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  2. DAAANKE für die Erinnerung an den Film : Sie liebt ihn….. Habe ihn nie vergessen, weil die Geschichte so megatoll erzählt ist und ich in all den Jahren sehr oft an diese Erzählung gedacht habe. Das wird mein nächster Filmabend:) Liebe Grüße Cordula
    Mein Angebot steht noch und meine Seite jetzt auch: http://www.CH-Interior.de ich freue mich von Dir zu hören

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