…i do it now…?

Lesezeit: 7 Minuten | Bild von frankspandl auf Pixabay |

Jeder von uns kennt die Situation.

Wenn ich die Zeit, das Geld habe, meine Umstände es zulassen oder wenn die Kinder erst mal aus dem Haus sind….DANN werde ich/werden wir die Reise machen, die ich/wir immer schon machen wollte(-n), mir das Cabrio kaufen, das ich schon immer wollte, mit meiner Familie den Ausflug machen, den ich schon immer machen wollte, endlich den Garten neu gestalten, endlich in den langersehnten Wellnessurlaub fahren, mir die teure Couch gönnen mit der man schon so lange geliebäugelt hat und, und, und…

Kommt euch das bekannt vor? Mir kommt das bekannt vor.

Viele Dinge, die man schon immer mal machen, kaufen, erledigen wollte und es bis heute doch nie gemacht hat, weil die Umstände nicht so waren oder gerade auch nicht so sind, um all die Dinge zu tun, die man schon immer tun wollte.

Häufig sind es genau die Zeiten in denen große Veränderungen eintreten, die unser Leben verändern, wie gerade mit Corona. Oder, wenn die Kinder groß oder schon ausgezogen sind. Man trennt sich oder es treten andere schwerwiegende familiäre Veränderungen auf, wie z.B. die Pflegebedürftigkeit von Eltern. Also einschneidende Lebens-Veränderungen.

Für die einen wird es zur Sinnfrage, für die anderen ist es eine Krise. Sinnfrage oder Krise. Sie entwickeln sich bis zu dem Zeitpunkt, an dem man vieles oder gar alles womöglich in Frage stellt.

Aktuell lassen die Umstände tatsächlich vieles an Umsetzungen, Traum- und Wunscherfüllungen nicht mehr zu. Vieles von den Dingen, die man immer wieder im Kopf hatte, wenn dieses oder jenes so ist, wie es sein müsste, um es dann umzusetzen und es endlich tun zu können, ist aktuell in vielen Fällen nicht mehr möglich.  

Aber mal ehrlich. Wann wäre denn der richtige Zeitpunkt? Und in der aktuellen Situation stelle ich mir mehr denn je die Frage, wann und ob die Zeit noch einmal kommt, um sich all die Wünsche zu erfüllen, die man noch so hat und um all die Dinge zu tun, die man noch tun möchte.

Immer wieder werden wir gerade in den vergangenen Tagen und Wochen mit Bildern konfrontiert, bei denen ich hoffe, dass meine Familie, meine Freunde und ich gesund bleiben werden und wir diese Zeit gut überstehen.

In so manchem keimt mit diesem Gedanken noch ein anderer oder auch mehrere Gedanken auf. Zum einen denken wir daran, was wir in unserem Leben alles erreicht, geschafft und umgesetzt haben und zum anderen blicken wir in die Zukunft und fragen uns: “Und nu‘…?“ 

Es entwickelt sich der Wunsch noch möglichst viel erleben zu wollen, sich ggf. auf die Suche nach dem Sinn im Leben zu machen, ungeklärte Verhältnisse oder Probleme zu lösen.

Vor ein paar Jahren war es „In“ sich eine so genannte „Bucket-List“, im deutschen eine „Löffel-Liste“, zu schreiben. Sie enthielt all die Dinge, Wünsche, Träume, die man sich noch erfüllen wollte, bevor man den „Löffel abgibt“.

Gestört hat mich daran immer, dass es mit der Endlichkeit des Seins verbunden ist und einem eher suggeriert, wie kurz das Leben doch ist und was man alles noch nicht gemacht hat. Man erstellte sich die Liste und versetzte sich im Grunde selber unter Druck alles, was darauf steht unbedingt noch „erledigen“ zu müssen. Diese Liste gibt nur einen Blick frei, nämlich auf all die Dinge, die man noch nicht gemacht hat. Ja, unser Sein ist endlich. Aber muss man sich bis dahin selber in eine Traum-Wunsch-Maschinerie begeben?

Was ist denn mit all dem Leben, das wir schon gelebt haben? All die Dinge, die wir schon getan, umgesetzt und uns erfüllt haben? Finden die überhaupt gar keine Würdigung? In der „Bucket-List“ bzw. „Löffel-Liste“ jedenfalls nicht.  

Darum habe ich eine „i-do it now“ – Liste. Sie beinhaltet so ziemlich alles, was ich in der Vergangenheit schon spontan entschieden, gemacht und mir an Wünschen erfüllt habe (also auch damals schon „i-do it now“) und alles, was ich mir aktuell Wünsche. Ich ergänze Wünsche und Ziele. Ich streiche aber auch welche, wenn sie nicht mehr passen. Dadurch wird sie, gerade in der jetzigen Zeit, zu einem POSITIVEN BEGLEITER, die auch den Blick zurückwirft, mich daran erinnert, was ich schon Tolles erlebt und gemacht habe. Und sie richtet einen positiven Blick nach vorn, was ich noch alles Schönes tun und erleben könnte.  

Falls ihr auch eure ganz eigene „i-do it now“- Liste erstellen wollt, habe ich hier ein paar Ideen / Anregungen, die euch daran erinnern könnten, was ihr schon alles Schönes erlebt habt und was ihr euch an Träumen und Wünschen noch erfüllen wollt:

  • Fallschirmspringen
  • Helikopter- oder Ballonflug
  • mit den Schweinchen in der Karibik oder mit Delfinen schwimmen
  • eine Familie gegründet / gründen
  • den Jakobsweg gehen
  • eine neue Sprache lernen
  • eine Wohnung kaufen / ein Haus bauen
  • Motorrad / Quad fahren
  • unter freiem Himmel schlafen
  • den Partner / die Partnerin kennengelernt
  • im Sterne-Restaurant essen
  • Klavierspielen / ein Instrument lernen
  • den 18. Geburtstag feiern / gefeiert
  • runde Geburtstage gefeiert
  • schöne Urlaube / Reisen gemacht
  • einen Berg besteigen
  • Lachen, bis der Bauch schmerzt und die Tränen fließen
  • einen Liebesbrief schreiben / viele Liebesbriefe geschrieben
  • jemandem eine Freude machen
  • ein soziales Projekt unterstützen
  • eine Woche im Strandhaus
  • so lange und so oft man möchte am Strand liegen
  • die Polarlichter sehen
  • Kletter-/ Seilgarten erleben
  • Kleine und große Bild malen
  • Hochzeit feiern
  • ein Buch schreiben
  • in einer Limousine fahren
  • eine Woche ohne Social Media und Mobiles
  • Kart fahren
  • jede Woche ein Buch lesen
  • einen Marathon laufen
  • Meditation / Yoga lernen
  • Schweigen im Kloster
  • Paragliding-Flug
  • Schweißen lernen
  • eine Patenschaft übernehmen
  • einen Song aufnehmen
  • einen Podcast starten
  • den eigenen Blog starten
  • einen Monat kein Auto fahren
  • einmal am Tag einen Fremden anlächeln
  • eine Flaschenpost losschicken
  • eine berühmte Persönlichkeit kennenlernen (welche auch immer euch da in den Sinn kommt)
  • einen Film drehen
  • 24 Stunden alte Filme gucken und mit „Frühstück bei Tiffany“ starten
  • einen Monat von 100€ leben
  • Zelten auf einem Campingplatz
  • Erster Klasse fliegen
  • Tauchen im Great Barrier Reef
  • in Amsterdam auf einem Hausboot wohnen
  • auf einer Yacht übernachten
  • die teuerste Suite in einem teuren Hotel buchen
  • eine Wand erklettern
  • Bodyflying
  • Urlaub im Wohnmobil
  • …und noch vieles mehr…

Und? Etwas Neues dabei? Oder auch etwas, das ihr schon gemacht habt?

Nehmt euren neuen positiven Begleiter immer mit oder hängt ihn sichtbar an einen Ort, wo ihr ihn immer sehen könnt und an all die schönen Dinge erinnert werdet.

Eure „i-do it now“- Liste kann 10 oder auch 100 Dinge enthalten. Das ist jedem selbst überlassen.

Wichtig ist nur, dass ihr an einem Tag einfach anfangt. Nehmt euch für diesen Tag einen Punkt von eurer Liste vor und legt los! Die Lust, danach weiter zu machen, kommt dann schon von ganz allein.

Lasst euren Gedanken freien Lauf und habt viel Spaß dabei!

Ich muss meine „i-do it now“-Liste auch noch um ein paar Erinnerungen und neue Wünsche ergänzen. Während des Schreibens ist mir noch ein bisschen was eingefallen.

In diesem Sinne, i-doitnow

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