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Vor kurzem habe ich einen Vortrag von Dieter Lange auf YouTube gesehen. Dieter Lange ist wahrscheinlich DER Top-Speaker, Coach und Bestseller-Autor in Deutschland. In diesem Vortrag stellte er dem Publikum eine Aufgabe:
„Beschreibe dein Leben in einem Wort.“
Zunächst dachte ich, was für ein Quatsch! Mein Leben in einem Wort…wie soll das denn gehen? Nach einem ersten, nicht besonders ausdauernden Versuch, legte ich das Thema erst mal ad acta. Was soll so was auch! Mein Leben in einem Wort…in einem Satz, ok. Aber in einem Wort? Irgendwie nervte mich das.
Nur was nervte mich? Die Aufgabe an sich? Meine „mal wieder“ nicht vorhandene Geduld, mich mit der Aufgabe zu beschäftigen? Oder einfach nur die Tatsache, dass mir partout so überhaupt nichts dazu einfiel?
Wahrscheinlich war es alles. Ich ärgerte mich über mich selbst. Warum hab‘ ich mir den Vortrag auch überhaupt angeschaut? Und jetzt saß ich da, mit meinem Problem…nein, mit meiner neuen „Herausforderung“. Hatte ich denn nichts Besseres zu tun?
Kennt ihr das, wenn sich plötzlich etwas in eurem Kopf eingenistet hat und ihr den Gedanken nicht mehr los werdet? Im Grunde, wie ein Ohrwurm, den man auch nie wieder los und der zur Plage wird.
Jetzt also Gedankenkarussell.
So sehr ich mich auch abmühte irgendein, überhaupt IRGENDEIN Wort zu finden, es funktionierte nicht. Mein Gehirn war wie ausgelöscht. Es bockte, es wollte nicht und machte sich einen Spaß draus, mich mit anderem Gedanken-Müll zuzutexten. Das ist, wie beim Versuch einschlafen zu wollen und dein Gehirn einfach nicht aufhören will zu quatschen. Mittlerweile ging es nur noch durcheinander:
Willst du nicht langsam mal was essen?
Du solltest auch mal wieder was trinken.
Du hast dir vorgenommen mehr zu trinken!
Um deinen Blog musst du dich auch noch kümmern.
Hast du überhaupt schon eine Idee? Neeeee?
So kann das ja auch nichts werden.
Einkaufen wolltest du auch noch. Ach nee, is‘ ja Corona.
Warum sind da draußen denn immer noch so viele Menschen unterwegs?
Alles Idioten. Kann die mal jemand aufklären?
Wo ist denn eigentlich die Sonne, heute?
Es nahm einfach kein Ende…
Um mich abzulenken, schaute ich noch ein anderes YouTube-Video mit Dieter Lange. Ja, ich weiß, dass er mir das eingebrockt hat. Aber der ist wirklich gut! Dieses Mal war es ein Interview. Auch hier erzählte er wieder von der Beschreibung des eigenen Lebens in einem Wort.
So eine SCH…!!! …Aber dann…! Am Ende, durften von den Zuschauern noch Fragen gestellt werden. Eine Zuschauerin fragte, wie lange er gebraucht habe, um sein Wort zu finden…ERLÖSUNG!!! BESTE Zuschauerin und Fragestellerin EVER!!
Antwort Dieter Lange: 3 TAGE !!!!
Ich war gerettet! Es musste nicht sofort sein und schnell schon gar nicht. Sehr gut! Oder doch nicht?
Ich WILL mein Wort JETZT!!!
Trotzphase. Aber es nützte nichts. Meine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt und mein Gehirn auch. Irgendwann hielt es dann die Klappe, weil das Thema auch langweilig wurde. So eine blöde Aufgabe…
Trotzdem kam der Gedanke zwischendurch immer wieder. Und immer wieder viel mir nichts ein.
Was machte mein Leben aus? Was war mir in meinem Leben immer wichtig? Was würde ich nie aufgeben wollen? Was hat mich immer begleitet und was macht mich aus?
Es war genug. Ich ging schlafen und war so erschöpft, dass auch mein Gehirn keine Lust mehr hatte mich vollzuquatschen.
Im Gegensatz zu Dieter Lange brauchte ich nur 2 Tage, um mein einzelnes Wort, welches mein Leben beschreibt, zu finden. Es fiel mir am Ende des zweiten Tages plötzlich zu, als hätte das Universum es mir an den Kopf geworfen. Ein Geistesblitz! Ohne Ohrwurm. Ohne Gedankenkarussell. Es war da. Ich hatte es und konnte es kaum fassen! Es war soooo naheliegend, dass mir mein Trara vom Vortag schon fast selber peinlich war.
Mein Bauch war ganz aufgeregt. Jetzt hatte ich MEIN Wort.
Es ist ein tolles Gefühl! Es ist genau dieses eine Wort und kein anderes. Ein Begleiter, für hoffentlich ganz viele Jahre, der mich immer daran erinnert, was mir wichtig ist und was mich ausmacht.
Und was ist mit deinem Leben in einem Wort…? Hast du jetzt auch einen „Ohrwurm“?
Ist es die Sehnsucht, die dich immer in deinem Leben begleitet, die Verbundenheit, die Selbstverwirklichung, die Zugehörigkeit, Hingabe, Selbstbestimmtheit, Güte, Unabhängigkeit, Familie, Treue, Optimismus, Leidenschaft oder warst und bist du „vom Glück verfolgt“? Was auch immer es ist, stell‘ dich der Herausforderung! Finde dein Wort.
Wenn du DEIN Wort gefunden hast, ist es unbeschreiblich. Und es gibt noch mehr zu entdecken.
DANKE, Dieter Lange.
In diesem Sinne, i-doitnow